Weltwirtschaftskrise. So schallt es uns aus dem Äther entgegen. Täglich sehen wir im Fernsehen Bilder über die Auswirkungen und lesen darüber in den Zeitungen.
Auch Elisa nahm dies alles mit einem entsetzten Schauder wahr und ihre Gedanken legten einen viele jahrzehntelangen Weg zurück.
Ihre Eltern hatten stets versucht ihr eine glückliche Kindheit zu gestalten. Und das ist ihnen wohl trotz allem auch gelungen, denn sie erinnert sich gern daran.
Aber wie war es damals wirklich?, fragte sie sich.
Dann setzte sie sich hin und begann zu schreiben, so wie sie es erlebt hatte.
Sie fing ganz von vorn an und meinte: Ja, so könnte es gewesen sein.
Textauszug:
Ich jauchzte vor Freude. Mit dem Ruf: "Mutti, das musst du sehen", stürzte ich ins Wohnzimmer. Auch meine Mutti freute sich darüber.
"Wo ist Vati", fragte ich, denn ich wollte auch ihm die selbstgehäkelte Laufleine vorführen.
"Vati hat sich oben in den Liegestuhl gelegt und ruht sich aus", sagte sie.
Ich aber war schon auf der Treppe nach oben und riss die Schlafzimmertür auf mit den Worten: "Vati, Vati, guck mal, Bärbel kann laufen!"
Mein Vati aber hörte nicht. Mit offenen Augen sah er an mir vorbei und rührte sich nicht.
Es wurde mir unheimlich. Ängstlich rief ich erneut: "Vati", aber mein Vati reagierte nicht.
Vor Schreck ließ ich meine Puppe mit einem dumpfen Aufprall auf die Dielen fallen und lief aufgeregt die Treppe hinunter: "Mutti, Mutti, Vati bewegt sich nicht mehr!"
Darauf stürzte meine Mutti nach oben, ich aber traute mich nicht wieder hinauf.
Als der Arzt kam, stellte er den Tod fest.
"Warum hat er das getan" jammerte meine Oma am nächsten Tag.