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Blumen für Polefki (Artikelnummer: ISBN 978-3-946219-62-0)

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Krisenzeiten. Wir bewegen uns zwischen Angst und Hoffnung. Mal euphorisch, mal verzweifelt machen wir Grenzerfahrungen.
Wir schreiben gegen das Vergessen, bangen um die Zukunft unserer Kinder und bewegen uns damit im privaten und im öffentlichen Raum.
Entstanden sind Geschichten, die manchmal einfach passieren oder die hätten so oder ähnlich passieren können.
Wir fragen bei denen nach, die vor uns lebten und sich um die Zukunft sorgten.
So begegnen wir Brigitte Reimann, die uns im Jahr ihres 90. Geburtstages und 50. Todestages mahnt: Seid wachsam, schreibt, setzt euch ein für die kleinen und großen Ideale einer besseren, friedlichen Welt.
Der Weg ist schwer, verzage nicht, kämpfe, wo es sich zu kämpfen lohnt, mit deiner Feder!
Schreibe, zeige Wege über Horizonte hinweg, über Ländergrenzen, aus der Enge von Beziehungen und Geisteshaltungen, erzähle über das leichte und über das beschwerliche Leben.
Mehr als dreißig Autoren haben uns ihre Texte geschickt.
Nicht nur Polefki hat sich Blumen verdient, sondern alle, die unserem Schreibaufruf gefolgt sind.
Diese Anthologie regt an zum Denken, Schreiben und Handeln in einer zerrissenen Welt.

Steffi Obieglo

 Textauszug:

 Günter Hartmann

 Sticheln und Stricheln

 Der Burger Künstler Gerhard Wilhelm August Stauf

Nicht viele Grafiker können von sich behaupten, dass Teile ihres künstlerischen Werkes pro Motiv eine Auflage von zehntausend Stück erreichen.
Der Grafiker und Kupferstecher Gerhard Stauf konnte es. Briefmarken-Nutzer leckten die von ihm geschaffenen künstlerischen Motive, zumeist gegenwärtige oder auch schon längst verblichene Persönlichkeiten der DDR und der Geschichte, auf Rückseiten ab und an, klebten sie oft ziemlich gedankenlos dann auf Briefe oder Postkarten, verschickten diese kleinen Kunstwerke in die große weite Welt.
Ich habe Gerhard Stauf nie persönlich kennengelernt. Das ist schade.
Eine Generation lag zwischen uns. Er lebte bis zuletzt in Leipzig.
Ich darf mich mit seinem Sohn Roland "begnügen", dessen Broterwerb im Journalismus war und ist.
Sohn Stauf ähnelt optisch dem Vater, da den Bildern zu trauen ist, die Erbmasse schaut beim Nachwuchs fast aus jedem Knopfloch. Die biologische Herkunft kann nicht verleugnet werden.
Roland bewahrt auch das Lebenswerk des Vaters, Teile des grafischen Nachlasses für spätere Generationen.
Und er schreibt literarische Texte im Burger Literaturverein Pelikan e.V., leitet dort Nachwuchsautoren an, kritisiert diese künstlerisch wirkungsvoll.
Privat verband den Vater Gerhard Stauf eine Jugendfreundschaft mit der Burger Schriftstellerin Brigitte Reimann. Für ihr literarisches Werk wurde in der DDR der Begriff "Ankunftsliteratur" geprägt. Vielleicht sollten wir für den Grafiker Gerhard Stauf auch einen "Epoche-Begriff" erfinden. Als Freund der Brigitte Reimann wäre das nur zu gerecht.
Die Titelseite dieser Anthologie entstand übrigens unter der Verwendung einer grafischen Studie Gerhard Staufs.
Es ist somit auch kein Zufall, dass "Blumen für Polefki", Titel einer Erzählung vom Sohn Roland Stauf, der vorliegenden Anthologie den Namen gab. 

Im Österreichischen Jahrbuch für EXLIBRIS und Gebrauchsgraphik Jahrgang 94/95 (Band 59) ist zum 70. Geburtstag Gerhard Staufs zu lesen:
"Von Haus aus ist er Illustrator. Neben der Buchkunst sind Kleingrafiken in Holz- und Kupferstich, Reliefgravuren sowie Medaillen-Entwürfe seine wesentlichen Arbeitsgebiete, er hat auch 220 Briefmarken entworfen und 17 in Stahl gestochen. Dabei ging es ihm stets darum, die Schönheit des Motivs 'in exakter Ausführung der Zeichnung' sichtbar zu machen. Wörtlich führte er aus: 'Das besonders kleine Format der Briefmarken forderte von mir immer die kürzeste, komprimierteste Gestaltung, die Beschränkung auf das Wesentliche. Diese langjährige Schule des notwendig Einfachen übertrug sich schließlich auf alle anderen Gebiete meines Schaffens.'"

Ich mag diesen "Freund und Kupferstecher" Gerhard Stauf, also den "Alten" in der unnachahmlich heiteren Art seiner Weltbetrachtung im künstlerischen Werk, seine grafischen Gestaltungen und seiner Gestalten auf Briefmarken, auf Exlibris, auf Plaketten, in anderen künstlerischen Darstellungen.
Dieses Augenzwinkern in seiner Kunst, in Gesten seiner Figuren ist unnachahmlich. Dieser Schalk im Nacken des Künstlers Stauf ist mir sympathisch. Eine ähnliche Art heiterer Alltagsbetrachtung war auch bei dem Magdeburger Künstler Gerd Bunzenthal zu finden, an den wir in dieser Anthologie ebenfalls erinnern.

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