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Die Kamera klickt und ich bleibe - Deutsche Ausgabe (Artikelnummer: ISBN 978-3-946219-01-9)

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64 sprechende Fotos sind im vorliegenden Band versammelt.
64 Fotos, 64 Geschichten, schön und poetisch. Ob Wind, eine Katze, die keinen Honig isst, oder Kleopatra, in der Wunschvorstellung verschwinden Grenzen zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen. Entstanden sind sie im gemeinsamen Projekt vom Center Obereg der Pädagogischen Hochschule in Smolensk - Russland und der Macherei, dem Beschäftigungs- und Bildungsangebot der Behindertenhilfe gGmbH des Evangelischen Johannesstiftes Berlin.

Angefangen hat alles bei einer Tasse Tee aus dem russischen Samowar und einem Gespräch über Inklusion mit Grigorij Elkind. Inklusion oder eher die Absurdität dieses Begriffes, der selbst auf die Trennungen und Barrieren in der Gesellschaft hinweist. Trennungen, die immer zu einem "wir" und "die Anderen" führen.

Literatur und Kunst, welche schon so viele Jahrhunderte die Menschen bewegen, bieten immer eine gute Möglichkeit, diese Barrieren abzubauen, welche die Gesellschaft selbst aufgebaut hat. So entstand aus diesem Gespräch die Idee, mit Hilfe von Kunst Schubladen aufzumachen, in welchen, glattgebügelt, Begriffe liegen: "Flüchtlinge", "Behinderte", "Russen" und "Deutsche". So nahm "Die Kamera klickt und ich bleibe", in welchem Wünsche und Träume von Menschen literarisch und fotografisch festgehalten wurden, ihren Anfang...

Nelli Elkind
Projektleitung

Der Titel ist nicht nur sprachlich ein Hinweis auf den Inhalt sondern lässt erahnen, dass man manchmal "um die Ecke" denken darf.

Die hier gesammelten - ja, was ist das eigentlich - Erzählungen, Geschichten, Träume, Wünsche, laden ein zu eigenen Fantasien und Gedanken.

Man erfährt mehr über Menschen in besonderen Situationen als durch manche sogenannten schlauen Bücher. Überraschendes steckt in vielen einfachen Formulierungen, die einen ganz neuen Blickwinkel herstellen. Sehr persönliche Einblicke in die Gedanken und plötzlich trifft es mich oder eben auch nicht. Dann kann man weiterblättern und bekommt die Welt bzw. einen kleinen Ausschnitt davon aus neuer Perspektive erzählt. Jeder kann von den "sprechenden Bildern" etwas für sich mitnehmen. Egal in welchem Zustand oder welcher Situation.

Samuel Koch, Schauspieler und Autor

Textauszug:

Hupe

Elke Kube

Im Zimmer ist es dunkel. Stille füllt den ganzen Raum. Es riecht nach Medikamenten und Apfelsinenschalen, die ich immer auf die Heizung lege, um den muffigen Geruch zu übertönen. Das klappt aber nur zur Hälfte. Jetzt riecht es nach Apfelsinenschalen und nach Muff. Was für eine Mischung. Ich kann diese Stille und Dunkelheit nicht mehr ertragen, aber ich kann auch keinen Lichtschalter finden. Vielleicht gibt es hier ja keinen. Dann muss ich bis zum Morgen warten. Ich singe und grusele mich plötzlich vor meiner eigenen leisen Stimme. Ich kann es nicht mehr aushalten und drücke auf die Hupe. Sie kommt in einem blauen Kittel und ihre Augen sind müde. Sie kommt in den Raum und macht das Licht an und ich sehe, wie das Licht langsam den ganzen Raum erhellt. Begeistert schaue ich mich um. Sie steht wartend in der Tür und tritt ungeduldig von einem Bein auf das andere. Ich lächele entspannt durch das Licht. Selbst der muffige Geruch verschwindet langsam durch die offene Tür. "Frau Kube, was kann ich für Sie tun?" Was soll ich ihr jetzt sagen? Sie wird sowieso nicht verstehen. "Haben Sie Schmerzen?" Tabletten und Schmerzen sind das Einzige, was sie versteht. "Ja", sage ich. Sie bringt mir Schmerzmittel und schaltet dann das Licht wieder aus. Der Muff kehrt langsam mit der Dunkelheit zurück, alles verschwindet, alle Abgrenzungen des Zimmers, und ich liege wieder in einer dunklen Grube. Ich schließe die Augen und die Dunkelheit schafft es auch dorthin. Ich möchte eine Ärztin sein. Ich würde niemals Patienten in eine dunkle Grube mit muffigem Geruch legen. Allein und mit der Angst und Ungewissheit. Wenn ich die Ärztin wäre, ich würde allen Patienten helle Zimmer mit dem Geruch frischer Blumen verordnen. Wenn ich die Ärztin wäre, ich würde jeden Patienten anlächeln und hätte mehr Wörter gelernt als nur Tabletten und Schmerzen.
Die Dunkelheit drückt auf die Augen.

Ich drücke die Hupe.

Theater

Anastasia Gerzeva und Waleria Gerzeva

Jeder Mensch hat einen Traum. Sein ganz persönliches Unikat. Seit unserer Kindheit liebten wir geheimnisvolle Geschichten, luxuriöse Schlösser, gotische und barocke Kleidung, die viktorianische Ära, exquisite Bälle und die ganze Antike. Wir haben all diese Dinge, die wir so mögen, wie ein Mosaik zusammengefügt und wissen Sie, was dabei herausgekommen ist?
Das Theater.
Wo sonst, wenn nicht im Theater, kann man die Vergangenheit in das Heute holen. Wo Geschichten erzählt werden, die bis heute Auswirkungen auf unser Handeln haben. Schönheit und Eleganz vergangener Zeiten zum Anfassen. Sich nur für einen Moment wiederfinden auf den Straßen der alten Stadt. In einem Saal mit viktorianischem Interieur tanzen.
Den Traum berühren, aber zurückkehren und die Verbindung spüren.
Kann es etwas Besseres geben?
Ja! Selbst auf der Bühne zu stehen. Wie ein Zeitreisender. Durch den Applaus zurückgeholt werden ins Jetzt und Heute.

Mit einem Stehkragen und dem persönlichen Traum in der Tasche.
Das ist unser Ticket zum Glück.

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