Renald, der Ritterpage - Band 1 (Artikelnummer: 978-3-946219-65-1)

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Vor vielen Jahren lebte auf der Reinfelsburg ein kleiner Junge. Die Burg lag auf einem kleinen Berg, mitten in Deutschland, weitab vom Meer. Hier wohnte Reno von Reinfels. Eigentlich hieß er ja Renald, aber alle nannten ihn nur Reno.

Textauszug:

žAch, wenn doch bloß mein Geburtstag ausfallen könnte. Oder wenigstens Cousin Gunter mit seinem blöden Gerede verschwinden würdeœ, seufzte Reno schwer.
Er hörte ihn schon rufen: žReno mit dem dicken Bauch und Po, das wackelt so. Hohoho!œ

Lautes Geläut ließ Reno aus seinen Gedanken aufschrecken. Die Glocken kündeten die Heimkehr des Vaters und des Bruders an.
Mit lautem Gesang kamen die beiden nach Hause. Ingmar hieß Renalds ältester Bruder. Er durfte zum ersten Mal mit dem Vater einen Ritterzug unternehmen. Und gerade rechtzeitig zu seinem Geburtstag trafen sie ein. Alle Leute der Burg standen auf dem Hof und begrüßten die Heimkehrer mit lautem Rufen und Musik.
žHey mein Junge, komm her!œ, rief Renos Vater.
Rasch kam er ihm ein paar Schritte entgegen.
žWarum schaust du denn so miesepetrig?œ
žIch will nicht wegœ, stieß Reno mürrisch hervor.
žDu willst nicht verreisen? Aber verreisen zum Onkel “ darüber freuen sich doch alle Kinder. Ich jedenfalls würde mich riesig freuenœ, meinte der Vater und klopfte ihm lachend auf die Schulter.
Alle? Nein, Reno nicht. Er fühlte sich traurig wie noch nie.
žDu bist doch schon groß, morgen sieben Jahreœ, meinte der Vater.
žAber das ist es ja gerade. Sieben Jahre werde ich. Siebenœ, rief Reno und blieb stehen.
Doch der Vater hörte ihm schon nicht mehr zu. Er wandte sich ab und stellte sich zur Mutter. Diese seufzte laut, als sie zu Renald hinübersah und sagte zum Vater:
žEs ist wirklich ein Elend mit diesem Jungen. Nicht einmal nachts kann man schlafen. Gott hilf mir bei diesem Kind.œ
žAch, das wird mein Bruder Heinrich schon richten. Du wirst sehen.œ Fröhlich wandte sich der Vater seinen Dingen zu. Er war damit beschäftigt, die Burgbewohner zu begrüßen.
Erst am Abend hatte der Bruder Zeit für ihn. Reno schmiegte sich fest in seine Arme.
žIch will nicht zu Onkel Heinrichœ, sagte er, und ganz leise kullerten dicke Tränen über seine Wangen.
žHör mal, mein Großer. Du willst doch auch ein Ritter werden wie ich? Und dann reiten wir zusammen und haben große Kämpfeœ.
Reno nickte kräftig.
žDann brauchst du aber eine gute Ausbildung. So wie ich. Du weißt doch, die ersten sieben Jahre gehören Gott, die zweiten verbringst du als Page, die dritten als Knappe und dann wirst du zum Ritter ausgebildet. Ritter zu werden, ist etwas ganz Besonderes.

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